Hartmut Born (Pfäffikon, ZH)

Hartmut Born Pfaeffikon Zuerich 2

In den USA wurden kürzlich genomeditierte Rinder mit kürzerem Fell zugelassen. Diese sollen weniger unter Hitzestress leiden, leichter an Gewicht zunehmen und so eine effizientere Fleischproduktion ermöglichen. Halten Sie solche Ansätze für zielführend, um den Herausforderungen des Klimawandels in der Landwirtschaft die Stirn zu bieten?

Nein keinesfalls. Auch Hier gilt für mich: Währet den Anfängen. Es gibt sehr viele Alternativen, dem Klimawandel zu begegnen. Gerade Tiere stellen sich auf Veränderungen mit entsprechender Geschwindigkeit selbst ein. Auch andere Futterarten aus natürlichem Anbau können probiert und eingesetzt werden. Ich bin sicherlich keine Evolutions- Bremse, aber die ausschliesslich materiell genutzten Folgen sind absehbar. NEIN!

In den USA sind bereits heute gentechnisch veränderte Tiere auf dem Markt, beispielsweise Rinder, die mittels Genomeditierung so verändert wurden, dass sie ohne Hörner auf die Welt kommen. Der Eingriff soll dem Tierwohl dienen. Was halten Sie von diesem Ansatz?


Tierwohl ja - in jedem Fall, aber nicht als Menschenwohl ( in finanzieller Hinsicht) Hinter dem Begriff Tierwohl versteckt sich ja häufig nur MENSCHENGIER !

Gefährdet die mögliche Zulassung genomeditierter Produkte Ihre Arbeit?

Nein, meine Arbeit sehe ich nicht gefährdet solange es keine diesbezgl. Vorschriften der Haltung und Fütterung gibt.

Finden Sie Gentechnik in der Landwirtschaft nötig oder unnötig?

Nicht nur in der Landschaft - sondern im Allgemeinen überflüssig!

Weshalb?

Weil der nächste Schritt ( was sicherlich schon diskret betrieben wird) die Genmanipulation bei menschlichen Embryonen sein wird. Niemand kann die Risiken absehen. Haben wir das menschliche Recht überhaupt ? Ich sage NEIN. Die weitreichende Auswirkung einer genetischen Modifikation, stellt ein für mich nicht kontrollierbares Risiko dar. ist der Anfang erst einmal gemacht, wo wird dann die Grenze der Editierung sein .

Welche Probleme kämen bei einer Deregulierung der Gentechnik auf Sie zu?

Keine oder zu wenig Kontrolle beim Einkauf der Futtermischungen. Ich würde einen erheblichen Mehraufwand betreiben müssen um entsprechende Möglichkeiten der Tierhaltung zu gewährleisten.