Leindotter online

Worum geht es?

In den USA und der EU interessieren sich viele GentechnikerInnen für den Leindotter (Camelina sativa). Ein Fokus liegt dabei auf der Produktion von Agro-Sprit. In den USA sind entsprechende Pflanzen, bei denen mit Hilfe der Gen-Schere CRISPR/Cas 18 Genorte verändert wurden, bereits zum Anbau freigegeben. Im Ergebnis zeigen diese Pflanzen ein Muster der genetischen Veränderung und Veränderungen der Ölqualität, die mit konventioneller Züchtung nicht oder allenfalls nur sehr schwer erreichbar wären, obwohl keine zusätzlichen Gene eingefügt wurden.

Was ist problematisch?

Leindotter gehört zu den ältesten Kulturpflanzen in Europa. Die Pflanzen können in der Umwelt überleben und sich vermehren. Sie können sich auch mit natürlichen Populationen kreuzen. ExpertInnen warnen vor den Risiken, die mit einem Anbau von Gentechnikpflanzen mit veränderter Ölqualität und ihrer unkontrollierten Ausbreitung einhergehen können: Zum Beispiel können diese Pflanzen gravierende Veränderungen im Stoffwechsel und der Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe zeigen und sind zudem von Nebenwirkungen betroffen .Die Ölsäuren, die in gentechnisch veränderten Pflanzen gebildet werden, können das Wachstum und die Fortpflanzungsrate von Wildtieren verändern, die von solchen Pflanzen fressen. Probleme könnten sich auch ergeben, wenn die Ölsaaten ungewollt in Lebens- und Futtermittel geraten. In den USA wurde 2018 gentechnisch veränderter Leindotter ohne Auflagen zum Anbau freigegeben. Offensichtlich reichen die US-Gesetze schon bisher nicht aus, um die Ausbreitung von Gentechnikorganismen zu verhindern: Gentechnisch verändertes Gras und veränderter Raps vermehren sich in manchen Regionen der USA bereits unkontrolliert in der Umwelt.

Weitere Informationen:

Manche gentechnisch veränderte Pflanzen können sich auch in der gentechnikfreien Landwirtschaft, in der Umwelt und in den natürlichen Populationen ausbreiten. In Europa sind das insbesondere Pflanzen wie Raps und Leindotter. Dadurch kann der Erhalt der ursprünglichen Arten und regionalen Sorten gefährdet werden.

Dieses Beispiel zeigt: Eine gesetzlich verpflichtende Zulassungsprüfung ist notwendig, um genaue Angaben über die gentechnischen Veränderungen zu erhalten. Nur dann kann man die Pflanzen bei Bedarf auch identifizieren und ihre unkontrollierte Ausbreitung verhindern.
Ansonsten könnten grosse Mengen von Organismen in die Umwelt gelangen, deren Erbgut nicht an die Ökosysteme angepasst ist, die den Erhalt unserer Lebensgrundlagen gefährden und auch ungewollt in die Lebensmittelproduktion geraten.

Weiterführende Links:

Quellen: